Erste Hilfe bei Hautblasen
Autsch – eine Blase! Wohl jeder hat ein solch schmerzhaftes Erlebnis beim Ausziehen seiner Schuhe schon einmal gehabt „Die meisten Blasen entstehen durch Druck an ungewohnter Stelle“, erklärt Hautarzt Dr. med. Klaus Fritz aus Landau. Durch ständige Reibung und Feuchtigkeit löst sich die oberste Hautschicht von der Unterhaut. Dazwischen entsteht ein Hohlraum, der sich mit Flüssigkeit aus den darunter liegenden Blutgefäßen füllt. Dabei löst sich entweder nur die ganz oberste sehr dünne Schicht, wodurch es zu schnell platzenden Blasen kommt, oder es betrifft die gesamte Oberhaut. Folge sind in diesem Fall prallere derbere Blasen, wie sie z. B. bei Druckstellen nach dem Wandern oder in neuen Schuhen entstehen.
Richtig behandeln
Hautblasen, die durch Druckstellen entstehen, können Sie meist selbst behandeln. Was Sie dabei beachten sollten:
· Stört die Blase nicht weiter, sollten Sie sie in Ruhe lassen. Sie bildet sich meist innerhalb weniger Tage wieder zurück. Achten Sie darauf, dass die Blase nicht unversehens platzt und Schmutz hineingerät (evtl. mit einem Blasenpflaster schützen).
· Eine Blase, die Sie beim Laufen behindert und in der sich viel Flüssigkeit gesammelt hat, dürfen Sie vorsichtig selbst aufstechen, sodass die Flüssigkeit herauslaufen kann. Vorher jedoch unbedingt Blase und Nadel desinfizieren (z. B. mit Isopropyalkohol aus der Apotheke)! Dr. med. Klaus Fritz: „Belassen Sie dabei die Blasendecke als natürlichen Verband.“ Ansonsten kann es zu Entzündungen kommen.
· Sinnvoll ist ein spezielles Blasenpflaster aus der Apotheke. Es nimmt die Flüssigkeit auf, schützt vor Schmutz und Reibung und sorgt durch das leicht feuchte Milieu dafür, dass sich die Hautzellen schneller wieder regenerieren.
· Wichtig: Bei Entzündungen sofort zum Hautarzt gehen. Das Gleiche gilt für unerklärliche Blasen und solche, die nach Hautverbrennungen oder Erfrierungen entstehen.
Wirksam vorbeugen
Vorbeugen können Sie Blasen am besten, indem Sie Druck und Reibung vermeiden. Das heißt:
· Achten Sie schon beim Kauf darauf, dass die Schuhe groß genug sind und nicht drücken.
· Tragen sie nicht rutschende Socken mit Fersenform und möglichst ohne Nähte und Falten (wichtig beim Sport oder Wandern!). Acryl-Socken verursachen seltener Blasen als solche aus Baumwolle, weil sie die Feuchtigkeit besser abgeben, nicht so schnell dünner werden und eher ihre Passform behalten.
· Tragen Sie täglich Babypuder direkt auf die Haut auf. Dadurch gleiten Socken bzw. Schuhe besser auf der Haut.
· Cremen Sie zusätzlich Ihre Füße regelmäßig ein (z. B. mit Melkfett), um die Haut geschmeidig zu halten.
· Benutzen Sie gepolsterte Einlegesohlen. Das hilft, den Druck auf die Fußsohle gleichmäßig zu verteilen.
· Wer auf Barfußlaufen in Sommerschuhen nicht verzichten möchte: Es gibt Füßlinge, die man auch in offenen Schuhen nicht sieht. Alternative: Empfindliche Hautstellen vorsorglich mit einem Pflaster abkleben.